Partnerschaft Heiden-Makukuulu
Bildung schafft Entwicklung

Wie alles begann


Ein Bericht von Brunhilde Walter

Am 6. Januar 1968 flogen erstmalig Pfarrer Clemens Busche, damals Pfarrer in Heiden, und das Ehepaar Dr. Walter nach Uganda. Das Land ist etwa so groß wie Deutschland und liegt am Viktoriasee mitten im Herzen Afrikas. Seit 1962 ist es von der Kolonialmacht England befreit und übt sich in Demokratie. Eingeladen waren die Reisenden von Pater Leo Bourques, einem amerikanischen Missiona, der seit langem mit Familie Walter befreundet war.
Immer wieder schrieb er von dem wunderbaren Land und seinen freundlichen Bewohnern. Er versprach, einen wirklichen Eindruck über die Arbeit eines Missionars und er ihm anvertrauten Menschen zu vermitteln.
Es gab noch kein Internet, kein Telefon und keinen Reiseführer. So mussten die Heidener jede Möglichkeit wahrnehmen, sich über Land und Leute zu informieren.

Nach einem langen Flug über Kairo, die Sahra und Äthiopien ging es zur Landung in Entebbe, direkt am großen Viktoriasee.
Pater Leo begrüßte seine Gäste am Flughafen. Es war sehr warm und überall grünte und blühte es. Den Weg von Entebbe über Kampala, der Hauptstadt, nach Masaka musste man schon kennen, denn es gab keine Verkehrsschilder und fast keine Autos.
Unterwegs gab es Obststände an den Straßen und Pater Leo kaufte die herrlichen Tropenfrüchte, damit die Gäste sie kennenlernten - Ananas, Papaya, Mango, Yakfrucht, Passionsfrucht und die kleinen süßen Bananen. Er erklärte den neugierigen Gästen, dass die großen Bananenstauden gekocht werden und die Hauptnahrung in Südunganda sind.
Als die Gruppe am Abend in Masaka ankam, wurde sie von tanzenden Nonnen begrüßt, ein ungewohntes Bild für Nordeuropäer.

Am nächsten Morgen begrüßte ein afrikanischer Priester in reinem deutsch die staunenden Gäste. Er stellte sich als Bischof Ddungu vor und war der Bischof der Diözese Masaka. Dort entstand eine Freundschaft, die Bischof Ddungu bis zu seinem Tod im Dezember 2009 mit der Pfarrgemeinde Heiden verband.

14 Tage erlebten die Heidener Missionsarbeit vor Ort, bei Krankenschwestern, in den Schulen, bei Taufen und immer wieder die Armut aber auch die Gastfreundschaft der Ugander. In der Diözese Masaka waren etwa 80% Katholiken. Die ersten Missionare kamen 1876 ins Land, gründeten Schulen und gaben den Baganda, deren Sprache nur mündlich überliefert war, eine Schriftsprache des Luganda.
In den Naturparks lernten die Heidener die wunderbare Tierwelt in Ostafrika kennen und flogen voller tiefer Eindrücke nach 4 Wochen zurück ins kalte Deutschland.

Allen war klar: "Wir können nicht schweigen über das, was wir erlebt haben" und es wurde der Beginn einer für alle fruchtbaren Partnerschaft.