Projekte
Hier finden Sie Informationen über die Projekte, die wir in den letzten Jahren zusammen mit der Partnergemeinde Makukuulu durchgeführt haben.
Neue Konzepte für die tropische Landwirtschaft – „Agroforst"
Nachdem wir uns während unseres letzten Planungstages einen inspirierenden Film zum Thema Agroforst angesehen haben, stand am Ende des Tages der Entschluss, dieses Konzept einer nachhaltigen und ökologisch und sozial sinnvollen Landwirtschaft in Makukuulu bekannt zu machen und uns für eine Umsetzung vor Ort einzusetzen.
Hinter Agroforst verbirgt sich eine Methode, die den Bewuchs des tropischen Regenwaldes und seine typische Struktur auf die Landwirtschaft überträgt. Grundlage ist die Idee einer Mischkultur, bei der in die Höhe gestaffelte Mischbepflanzungen die tropischen Bedingungen ausnutzen und so für einen besseren Ertrag sorgen. Wesentlich bei dieser Bepflanzung ist der Einbezug von Bäumen, welche die darunter wachsenden Pflanzen vor der Sonne schützen und für ein kühles Klima sorgen. Das ausgeklügelte System verspricht einen viel größeren Artenreichtum, die Stabilisierung des Wasserhaushaltes und den Schutz des Bodens vor Erosion.
Die Bedingungen des tropischen Klimas in Makukuulu eignen sich besonders gut, um diese Methode umzusetzen. Damit das gelingen kann, ist es nun notwendig, das Konzept vor Ort bekannt zu machen.
In Makukuulu ist dazu ein groß angelegtes Projekt geplant, das gemeinsam mit der Caritasorganisation MADDO in Masaka durchgeführt wird und auf drei Jahre angelegt ist.
Umfangreiche Informationen, Versuchsfelder und Schulungen sind der Kern des Projektes, bei dem die ganze Gemeinde Makukuulu über drei Jahre geschult und begleitet wird.
Im Laufe des Jahres wird es auch hier in Heiden weitere Informationen und Aktionen zu diesem Thema geben.
Projektunterlagen aus Makukuulu finden Sie hier (in englischer Sprache)
Link zur Website von Caritas Maddo in Uganda
Die ersten 1000 Tage entscheiden
Berichte aus Uganda und der aktuelle Jahresbericht der Welthungerhilfe haben uns auf die problematische Situation besonders von sehr kleinen Kindern aufmerksam gemacht.
In den Entwicklungs-ländern sind etwa 195 Millionen Kinder unter fünf Jahren viel zu klein und damit für ihr Alter unterentwickelt.
Über die Zukunftschancen eines Kindes entscheidet immer noch, wo es geboren wird und aufwächst, welches Geschlecht es hat und ob seine Familie zum Beispiel Zugang zu sauberem Wasser, ausreichender Ernährung und einer elementaren Gesundheitsversorgung hat.
Neueste Studien zeigen deutlich: Die Ernährung von Kindern innerhalb der ersten 1000 Tage ist entscheidend für die weitere Entwicklung und Zukunft.
Das Zeitfenster beginnt bei der Zeugung und erstreckt sich bis zur Vollendung des zweitenLebensjahres.
In dieser Phase hat das Kind den größten Bedarf an ausreichender und hochwertiger Nahrung
und die Chance ist am größten, den irreversiblen Folgen einer Unter- und Mangelernährung vorzubeugen.
Danach ist es kaum noch möglich, Gesundheitsschäden wie eine eingeschränkte körperliche und geistige Entwicklung und ein schwaches Immunsystem rückgängig zu machen.
Spätfolgen frühkindlicher Mangelernährung:
Mangelernährung in frühester Kindheit hat langfristige Folgen, die bis ins Erwachsenenalter spürbar sind. Die häufigsten Mangelerkrankungen sind Kwashiorkor und Marasmus.
Kinder, die bereits in der Gebärmutter und/oder während der ersten zwei Jahre Lebenjahre zu wenig Nahrung hatten, sind als Erwachsene häufig nicht so groß wie andere, besuchen nicht so lange die Schule, verdienen weniger und bekommen selbst Kinder mit einem niedrigeren Geburtsgewicht.
In Uganda sind 32 % der Kinder
unter 5 Jahre unterentwickelt,
20 % sogar stark unterernährt.
Was können wir tun?
Wir finden es sinnvoller, einer Unterernährung bei Kindern vorzubeugen,als sie zu behandeln.
In Makukuulu wollen wir deshalb Vorsorgeprogramme initiieren, die für eine Verbesserung der Gesundheit und Ernährung von Kindern unter zwei Jahren und deren Mütter sorgen. Auch die Schwangerenvorsorge muss verbessert werden.
Schwangere und Kleinkinder werden mit notwendigen Vitaminen und Zusatznahrung versorgt.
Vor Ort werden “Health-Worker” ausgebildet, die Schulungen für Frauengruppen leiten können, in denen über Ernährung und Gesundheit besonders der kleinen Kinder informiert wird.
Helfen Sie mit !
Mit Ihrer Spende helfen Sie, Kinder medizinisch zu versorgen und sie vor Mangelernährung zu schützen!
Quelle für den inhaltlichen Teil dieses Textes ist die Welthungerhilfe, hier finden Sie auch weiterführende Informationen.
Den Welthungerindex 2010 als PDF herunterladen!
Wasser ist Leben
Wasser ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Der Gebrauch und Verbrauch von Wasser ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden. Dabei ist Wasser eine knappe, unersetzbare Ressource. Das merken besonders auch die Menschen in den Entwicklungsländern, wie in unserer Partnergemeinde Makukuulu. Immer öfter müssen sie erleben, dass auch während der Regenzeiten im Frühjahr und Herbst das Wasser knapp wird. Auch in der aktuellen Regenzeit setzten die Regenfälle später ein als gewohnt. Es regnet nicht oft genug und die Regenfälle sind weit weniger ergiebig als noch vor einigen Jahren. Gerade gesäter Mais kann nicht keimen, junge Pflanzen vertrocknen, viele Ernten gehen verloren. Der Klimawandel ist deutlich spürbar, denn diese Veränderungen waren auch schon in den letzten Regenzeiten zu sehen.
Der Eine-Welt-Ausschuss ist der Meinung, dass es nicht reicht, nur zuzusehen: Die Ausstellung war ein wichtiger erster Schritt, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Nun muss gehandelt werden.
Wasser für Makukuulu
Unser Programm für die Verbesserung der Wasserversorgung der Menschen in Makukuulu steht auf vier Säulen, die wir hier vorstellen wollen. In allen Bereichen hat die Arbeit bereits begonnen, muss aber weiter ausgebaut und verbessert werden.
Brunnenbau
In Makukuulu gibt es keine zentrale Wasserversorgung. Deshalb ist der Bau von Brunnen von großer Bedeutung für die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser. Immer noch werden zu viele Kinder krank, weil sie kein sauberes Wasser zur Verfügung haben. Der Brunnenbau ist technisch aufwändig und teuer. Deshalb sind wir dankbar für Ihre Unterstützung.
Sammeln von Regenwasser
Die Wege zu den Brunnen und zum nächsten Wasserloch sind oft weit. Daher ist es wichtig, das Regenwasser aufzufangen. An Schulen und anderen größeren Gebäuden werden Dachrinnen und Zisternen gebaut, um auch größere Mengen Wasser zu speichern.
SODIS-Wasseraufbereitung
SODIS (Abkürzung für Solar Water Disinfection) ist ein Verfahren zur Wasserentkeimung und beruht auf der keimtötenden Wirkung der UV-A-Strahlung im Sonnenlicht. Das Wasser wird in PET-Flaschen gefüllt und für einige Stunden in die Sonne gelegt. Es ist eine effektive Technik, die einfach und billig ist. In Makukuulu wurde die Methode in diesem Jahr bekanntgemacht und wird bereits angewandt.
Tröpfchenbewässerung
Bewässerung von Feldern ist bei der Wasserknappheit in Makukuulu nur eingeschränkt möglich. Bei der Tröpfchenbewässerung wird das Wasser über Schläuche nur tröpfchenweise abgegeben. So können die Erträge auch bei wenig Wassereinsatz verbessert werden.
Dieses umfangreiche Programm kann helfen, die Situation der Menschen in Makukuulu spürbar zu verbessern. Es basiert nicht nur auf größeren Bauprojekten (die vor allem die Versorgung mit der notwendigen Wassermenge sicherstellen soll), sondern auch auf Informationsprogrammen für die Bevölkerung, damit auch die Trinkwasserqualität und ein sinnvoller Umgang mit dem knappen Wasser gesichert werden.
Stoppt Malaria - Ein Netz, das Leben rettet
Malaria ist die häufigste aller Tropenkrankheiten. Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich bis zu 2,7 Millionen Menschen an Malaria. Dabei ist die Krankheit heilbar (eine Behandlung kostet nur 50 Cent!), aber Medikamente sind meist nicht vorhanden. 90 % der Erkrankten leben in Afrika. Besonders gefährdet sind schwangere Frauen und Kinder. Übertragen wird die Krankheit durch den Stich der Anophelesmücke, die hauptsächlich in der Dämmerung und nachts aktiv ist. Der wirksamste und einfachste Schutz vor Malaria sind Moskitonetze!
Der Eine-Welt-Ausschuss möchte hier ansetzen und dabei helfen, die Bevölkerung und besonders die Kinder mit Moskitonetzen zu versorgen. Diese Hilfe ist einfach und wirkungsvoll. Ein Moskitonetz kostet nur 5,- Euro.
Eine Kuh für Makukuulu
2006 wurde ein Projekt durchgeführt, in dem den Familien in Makukuulu ermöglicht wurde, durch den Besitz einer Kuh ihre Lebensumstände zu verbessern. Durch die Kuh wird die Eiweißversorgung vor allem der Säuglinge und Kleinkinder verbessert, außerdem ist sie eine zusätzliche Einnahmequelle für die Familie.
Die Familie soll die Kuh, eine Kreuzung des afrikanischen Watussi-Rindes mit der Friesenkuh (daher wiederstandsfähig und mehr Milch gebend), als Darlehen bekommen und muss das erste Kalb an die Gemeinde zurückgeben, die es dann einer weiteren Familie wieder als Darlehen geben kann. Parallel zu den Aktionen hier wird in Makukuulu ein Ausbildungsprogramm anlaufen, in dem das notwendige Wissen über die Milchwirtschaft vermittelt wird. Um dieses Projekt zu beginnen, ist Startkapital nötig, wer das Projekt unterstützen möchte, hat die Möglichkeit symbolisch eine Kuh oder Anteile daran zu erweben.
Das Kuhprojekt wurde inzwischen sehr erfolgreich abgeschlossen. In vielen Aktionen wurde ein Startkapital gesammelt, das für die Anschaffung von 60 Kühen in Makukuulu reichen wird. Ein besonderer Dank geht an die Heidener Schulen, die sich mit viel Elan an dem Projekt beteiligt haben. Die Schüler haben nicht nur ihre Familien sondern auch ganze Nachbarschaften dazu motiviert, sich an der Aktion zu beteiligen. Allein an der Ludgerus-Hauptschule ist eine Herde von 9 Kühen zusammengekommen.
In Makukuulu wurde in der Zwischenzeit ein Ausbildungsprojekt gestartet. In den zehn Unterpfarreien der Gemeinde nehmen jeweils etwa 30 bis 40 Personen an den Schulungsprogrammen teil. Dort erfahren die Einheimischen alles Wichtige über die Viehwirtschaft, den Bau der Ställe, die Versorgung der Tiere usw.
Dieses Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände in Makukuulu. Wir möchten uns besonders auch im Namen der Bevölkerung von Makukuulu für die großartige Mithilfe der Heidener bedanken.
Memory Books
Die Aids-Problematik in Uganda ist leider unverändert dramatisch ist. Auch in Makukuulu sind viele Familien davon betroffen. Deshalb soll ein bereits laufendes Projekt weiter gepflegt werden, die Arbeit mit den „Memory-Books“. Diese Erinnerungsbücher schreiben an Aids erkrankte Mütter für ihre Kinder. Viele Kinder werden zu Waisen und wissen nichts über ihre Familien. Geschwister werden oft nach dem Tod der Eltern auseinander gerissen, Verwandte kümmern sich um sie, nehmen ihnen aber oft auch ihr Eigentum weg. Der Tod und besonders der Tod durch Aids ist ein Tabu, über das nicht gesprochen wird. Durch die Memory-Books gelingt es den Familien, besonders den Frauen, vor ihrem Tod wichtige Dinge zu thematisieren und ihren Kindern Wissen über ihre Familien zu hinterlassen, dass sonst unausgesprochen bleiben würde.